Behandlungskonzepte

Alltagstraining
Ziel des Alltagstrainings ist, die Selbstständigkeit des Patienten größtmöglich zu erhalten oder wiederherzustellen. Im Rahmen der Therapie werden Aktivitäten, die im täglichen Leben notwendig sind, beübt oder es werden Hilfsmittel erprobt, die den Alltag erleichtern sollen.
Basale Stimulation
Basale Stimulation ist eine Form ganzheitlicher, körperbezogener Kommunikation für Menschen mit wesentlichen Einschränkungen. Das Ziel dieser Behandlung ist es, den Verlust des Körperschemas und den damit verbundenen, negativen Folgeerscheinungen zu verhindern bzw. das Körperschema wieder aufzubauen (d.h., dass der Mensch seine Umwelt erfährt, seinen Körper empfindet und kommuniziert.
Beratung & Therapie bei AD(H)S
Eine individuelle Aufklärung und Alltagsbegleitung sowie Planung, Strukturierung finden statt. Erfolgserlebnisse werden verdeutlichet und Ressourcen zu Stärken ausgebaut. Verschiedene Therapiekonzepte kommen zum Einsatz.
Computergestütztes Hirnleistungstraining
Anhand speziell entwickelter Therapiesoftware werden Bereiche wie Gedächtnis, Merkfähigkeit, Konzentration, rechnerische oder räumliche Fähigkeiten spielerisch trainiert. Anhand einer Statistik kann man Fortschritte verdeutlichen.
Einsatz handwerklicher Techniken
In unserem Handwerksraum ist eine Vielfalt an handwerklichen Techniken zu finden. Unter anderem arbeiten die Erwachsenen und Kinder mit Seide, Holz, Acryl- und Fingerfarben sowie Peddigrohr. Im Rahmen der Therapie werden diese und andere Techniken bei Kindern und Erwachsenen mit motorischen Einschränkungen oder im psychiatrischen Bereich angewendet, um zu kräftigen, die Geschicklichkeit zu verbessern und Erfolgserlebnisse zu schaffen.

Handwerksraum

Fazialisbehandlung
Behandlung von motorischen Gesichtslähmungen und / oder fazialen Missempfindungen.
Gelenkschutzunterweisung
Im Rahmen des Gelenkschutzes werden Regeln für den Alltag erarbeitet, die gelenkschädigende Bewegungen verdeutlichen und vermeiden sollen. In der Therapie wird mit entsprechenden Hilfsmitteln gearbeitet und gelenkschonende Verhaltensweisen eingeübt. Hauptsächlich wird diese Therapieform bei Patienten mit Arthrose, Arthritis, Rheuma etc. angewendet.
Handtherapie
Hier werden alle degenerativen Erkrankungen, Systemerkrankungen, Verletzungen, chirurgische Eingriffe, etc., aus dem gesamten Spektrum der „Handtherapie und Handrehabilitation“ adäquat behandelt. Dabei werden Pathologien des gesamten Organismus, bzw. Bewegungsapparats einbezogen, welche im direkten Kontext zu der jeweiligen Handerkrankung stehen können und es wird versucht diese in dem jeweiligen therapeutischen Vorgehen zu berücksichtigen.
Händigkeitsabklärung
Händigkeitsentwicklung ist die Bevorzugung einer Hand bei verschiedenen Tätigkeiten im Alltag (greifen, malen, essen,…)

Eine entsprechende Händigkeitsentwicklung ist wichtig, damit sich Kinder im Hinblick auf Konzentration, Lernen und Bewegung (Fein- und Grobmotorik) gesund entwickeln können.

Intra-Act-Plus Konzept
Das IntraActPlus Konzept nach Dr. Fritz Jansen und Dipl. Psych. Uta Streit ist ein verhaltenstherapeutisches Konzept. Es findet Anwendung bei Lern- und Leistungsstörungen oder Aufmerksamkeitsstörungen.

Ziel ist durch positive Verstärkung (Lob) eine bessere Eigensteuerung und ein eigenmotiviertes Lernverhalten zu entwickeln. Die Interaktion mit dem Lernpartner (Eltern) und Automatisierungsprozesse spielen eine wichtige Rolle.

Im diagnostischen Bereich kommen Videoanalysen von Standardsituationen (spielen, lernen, Planungsgespräch, Konflikgespräch, Körperkontakt) oder Fragebögen zu Einsatz.

Schienenbau
Wir fertigen ergotherapeutische temporäre Finger-, Hand- und Unterarmschienen aus niedrigthermoplasitischem Material direkt am Patienten an. Die Schienen werden induviduell hergestellst, angepasst, ausgepolstert und der Umgang damit geschult.

Es handelt sich um statische oder dynamische, Funktions- oder Lagerungsschienen.

Indikationen sind z.B. Rheumatoide Arthritis, Arthose, Entzündungszustände, M.Sudeck, CRPS, Sehnenverletzungen, Dupuytren-Kontraktur, Bänderverletzungen, Periphere Nervenschädigungen (Medianus-, Radialis- oder Ulnarislähmungen), Verbrennungen, Frakturen, Kontrakturen, Muskuläre Hypertonie,…

Schienenbeispiele

SI: sensorische Integrationstherapie nach J. Ayres
Sensorische Integration bedeutet das Zusammenwirken der Sinne für die kindliche Entwicklung (sehen, hören, riechen, schmecken, berühren, berührt werden, spüren von Körperstellungen, Gleichgewicht, Bewegung). Bei einer SI-Störung verarbeitet das Gehirn sensorische Informationen nicht richtig. Ziele der Therapie sind die Verbesserung der sensorischen Fertigkeiten, Freude an der Betätigung und Integration des gelernten in den Alltag.

Die Wirkung der Therapie, z. B. auf die kindliche Motivation, das Empfinden von Selbstwirksamkeit und die Stärkung des Selbstkonzepts ist wertvoll und keinesfalls zu vernachlässigen. Das Hervorbringen eigenaktiver Betätigung gehört zum Kern des Therapiekonzeptes. Die Therapieangebote zielen auf die Stärkung intrinsisch motivierter, zielgerichteter motorischer Aktivitäten, Spiele und Handlungen. Die gemeinsam festgelegten Therapieziele werden in der jeweiligen Therapieeinheit auf die momentanen Bedürfnisse des Kindes und seiner Familie abgestimmt. Dabei spielt die Übertragung der Therapieerfolge in die Lebenswelt des Kindes eine entscheidende Rolle.

Die auf sensorische Angebote fokussierenden Therapieangebote sollen auf eine Stärkung praktischer und handlungsorientierter Fähigkeiten und Fertigkeiten zielen.

Ein weiterer wesentlicher Bestandteil des SI-Konzepts ist die Beratung und Begleitung Angehöriger. Diese verantwortungsvolle Zusammenarbeit mit den Eltern und anderen Bezugspersonen sollte von Respekt und Wertschätzung geprägt sein. Sie zeichnet sich dadurch aus, dass die spezifischen Therapie- und Beratungsangebote mit den individuellen Möglichkeiten und Bedürfnissen der Familie im Lebensraum des Kindes in Einklang gebracht werden können. Ein inhaltlicher Schwerpunkt der Elternarbeit ist insbesondere die Übertragung der SI-therapeutischen Inhalte in den kindlichen Alltag. Dazu ist die Vertiefung des Verständnisses der Eltern für die Bedeutung Sensorischer Verarbeitungsprozesse für alle Entwicklungsdimensionen ein wichtiges Thema.

Spiegeltherapie
Die Spiegeltherapie ist ein Therapieverfahren für neurologische Erkrankungen wie Halbseitenlähmungen nach einem Schlaganfall aber auch andere Gehirnschädigungen wie zerebrale Blutungen, Tumore oder auch Phantomschmerzen periphere Amputationen

Der Therapieansatz der Spiegeltherapie betont die visuelle Reizaufnahme. Der Spiegel wird in der Körpermitte des Patienten platziert, so dass Bewegungen des gesunden Armes durch den Blick in den Spiegel als Bewegungen des betroffenen Armes wahrgenommen werden.

Über diese visuell wahrgenommene Spiegelung kommt es zu einer Aktivierung der geschädigten Gehirnanteile.

Therapie bei neuropsychologischen Symptomen wie Neglect oder Apraxie
Neuropsychologische Symptome wie eine Halbseitenvernachlässigung (Neglect) erfordern eine besondere Schulung der Betroffenen sowie das Erarbeiten von Kompensationsstrategien.

Dieses ist besonders bei der Teilnahme am Straßenverkehr wichtig.

Therapie bei Schreibstörungen
Graphomotorische Störungen wie Schreibkrämpfe oder Stifthaltungsprobleme werden behandelt.
Therapie nach Bobath
Im Vordergrund der Befunderhebung steht die Beobachtung der Eigenaktivität und Fähigkeit des Betroffenen im alltäglichen Leben. Diese werden im fortlaufenden Prozess durch die enge Verbindung von Befund und Therapie immer wieder neu definiert und so wird eine regelmäßige Erfolgskontrolle garantiert.

Ziel ist die größtmögliche Selbstständigkeit im Alltag.

Therapie nach PNF
Propriozeptive Neuromuskuläre Faszilitation ist eine aktive Methode, die durch definierte Bewegungsmuster (des gekreuzten Gangmusters) das Ziel hat ein sinnvolles Zusammenspiel aller Muskeln und Gelenke des Körpers zu gewährleisten.

Faszilitation heißt Bahnung. Über dreidimensionale Scapula- und Pelvispattern wird diese Bahnung erlernt.
Das oberste Ziel ist die Verbesserung vom aufrechten Gang.

Thermische Anwendungen
Kälteanwendungen sind z.B. kalte Raps-, Kies- oder Eistauchbäder. Sie bewirken eine Schmerzlinderung und wirken auftretenden Entzündungen und/oder Ödemen entgegen.

Wärmeanwendungen/Hitzeanwendungen sind z. B. Paraffinbäder, warme Kiesbäder oder heiße Rollen. Sie erwärmen die Muskulatur und die zu behandelnden Strukturen, stimulieren die Blutzirkulation. Aufgrund der resultierenden Entspannung des Behandlungsgebietes lassen sich Kapsel- und Sehnenapparat besser dehnen und beüben.

Wechselbäder aus Wärme- und Kälteanwendungen finden z.B. Anwendung bei Sensibilitätsstörungen.